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MPU Ablauf

Ablauf MPU – ein Leitfaden mit Fragen und eine chronologische Anleitung zur erfolgreichen Vorbereitung auf die „MPU“ [medizinisch psychologischen Untersuchung].

„Sie suchen nach dem Führerscheinverlust nach relevanten Informationen wie der Ablauf einer MPU aussieht?

Nachfolgend erhalten Sie chronologisch einen Leitfaden für die wichtigsten & häufigsten Fragen zum Ablauf rund um die MPU – und wie Sie sich optimal auf die Begutachtung vorbereiten können.

 

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Warum eine MPU angeordnet wird?

Eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) wird in der Regel angeordnet, wenn eine Person ihre Fahrerlaubnis verloren hat oder wenn Zweifel an ihrer Fahreignung bestehen. Wenn erhebliche Zweifel an der Fahreignung des Betroffenen bestehen werden die Behörden (Fahrerlaubnisbehörde und/oder Landratsamt ect. aktiv.

Im Grunde ist eine medizinisch psychologische Untersuchung ein charakterlicher Eignungstest, d.h. Die Begutachtung soll darüber Aufschluss geben, ob die zu begutachtende Person über die notwendigen Eigenschaften „wieder“ verfügt, um verantwortungsbewusst und sicher am Straßenverkehr teilzunehmen.

Der „charakterliche Eignungstest“ kann verschiedene Aspekte der Persönlichkeit umfassen, darunter Selbstkontrolle, Impulsivität, Risikobereitschaft, Aggressivität, soziale Kompetenz, Empathie und die Fähigkeit, mit Stress umzugehen. Die genauen Fragen und Aufgaben Variieren je nach Anlass der MPU und den spezifischen Anforderungen.

Der Test wird oft in Form eines psychologischen Gesprächs durchgeführt, bei dem ein Psychologe oder eine Psychologin mit der Person interagiert und verschiedene Fragen stellt, um deren Persönlichkeit zu beurteilen. Die Fragen können sich auf vergangene Verhaltensweisen, soziale Interaktionen, Konfliktlösungsfähigkeiten, Lebensstil, Stressbewältigung und andere relevante Themen beziehen.

Es gibt verschiedene Gründe, warum eine MPU angeordnet werden kann. Nachfolgend werden die unterschiedlichen Anlässe im Detail erklärt.

Unterschiedliche Anlässe einer MPU

Unabhängig der Anordnung wird zu Beginn einer Begutachtung eine gründliche Anamnese durchgeführt. Unter Anamnese versteht man hier, die bisherige Vorgeschichte, sowie der aktuelle Eindruck des Betroffenen und was über ihn aktenkundig vorhanden ist.

Wenn es um „berauschende Mittel“ im Sinne des StGB geht, darunter versteht man entweder Alkohol, Drogen aller Art, sowie  Medikamente udgl. – dann muss zunächst eine Abstinenz über einen bestimmen Zeitraum nachgewiesen werden. Liegt kein Abstinenznachweis vor, ist von einer Begutachtung in der Regel abzuraten. 

 

 

Psychologisches Gespräch wegen Alkohol

Verkehrspsychologisches Gespräch: Das verkehrspsychologische Gespräch wird geführt, um die Einstellung der Person zum Fahren unter Alkoholeinfluss, ihre Bereitschaft zur Veränderung, ihre Bewältigungsstrategien und ihre Pläne für die Zukunft zu evaluieren.

Zunächst muss erkennbar sein, dass der Betroffene seine Trinkvergangenheit analysiert und aufgearbeitet hat. Je nach Schwere des Delikt´s (höhe der festgestellten Alkoholmenge in Promille) ist eine gründliche Vorbereitung eines qualifizierten Beraters oder Therapeuten zu empfehlen. Selbstanalysen und oberflächliche Beteuerungen ect. sind nicht zielführend!

Ist die Vergangenheit im Detail erarbeitet, wird die Gegenwärtige und aktuelle Situation angesprochen. Auch hier muss diese nachvollziehbar und vor allem eine Veränderung, sowie die Bereitschaft zum Alkoholverzichts erkennbar sein.

Bewältigungsstrategien, eine erkennbare Rückfallvermeidungsstrategie, sowie Rückfallprophelaxe und Pläne für die Zukunft müssen dargelegt werden können. Dies dient dem Gutachter, inwieweit eine positive Beurteilung erfolgen kann.

In der MPU werden verschiedene Hypothesen oder Annahmen über die Person, die die MPU durchführt, aufgestellt. Diese Hypothesen dienen dazu, verschiedene Aspekte der Fahreignung der Person zu untersuchen und zu bewerten.

Psychologisches Gespräch wegen Drogen

Bei der Begutachtung im Zusammenhang mit Drogendelikten  müssen verschiedene Unterschiede berücksichtigt werden. 

Bei Alkoholdelikten liegt oft ein Muster von Alkoholkonsum vor, das über einen längeren Zeitraum hinweg besteht. Dies kann auf eine Alkoholabhängigkeit hinweisen, die eine umfassendere Behandlung erfordert. Im Gegensatz dazu können Drogendelikte auf unterschiedliche Drogenkonsummuster hindeuten, von gelegentlichem Gebrauch bis hin zu regelmäßigem Missbrauch oder Abhängigkeit von verschiedenen Substanzen.

In Ausnahmefällen bei sehr geringem „THC“ Wert von unter 3 nG, ist (je nach Ermessen der Behörden) unmittelbar ein Nachweis eines Drogen Abstinenzprogramm zu erbringen. D.h. dass diese Person 13 Monate Zeit hat, sein Abstinenzprogramm zu beginnen um im Anschluss die Begutachtung (drogenfrei) zu absolvieren. In der Regel behält der Betroffene seinen Führerschein (sofern nicht in der Probezeit).

 

 

Psychologisches Gespräch wegen Punkte

Sind sie mehrmals mit diverser aktenkundigen Delikten auffällig geworden, so kann die Behörde/Fahreignungsbehörde die Beibringung eines MPU-Gutachtens fordern. 

Dies kann ein mehrmals überschreiten der Geschwindigkeit bedeuten, wie auch andere Auffälligkeiten wie Straftaten und/oder aggressives Verhalten.